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Über Drábovna

Loupežník Kleofáš

Richtung West von Malá Skála können Sie bewundernswerte Gruppierung von Sandsteinfelsen, der als Drábovna genannt wird, finden. In der Zeit, als die Benennung Drábovna entstand, fürchteten Menschen die Bewohner dieser Felsenstadt und kaum jemand traute sich in seiner Nähe Waldfrüchte, Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren zu sammeln. Warum war es so? Davon erzählt eine der Sagen.

In den  geheimnisvollen Schlupflöchern in den Felsen wohnten nämlich Räuber, man nannte sie Häschern. Diese Herren raubten Vieh im Schloss, oft erschreckten sie die Kleinkinder. Jeder fürchte sie und keine vermochte es nicht,  ihnen direkt gegenüber zu stehen. Die Räuber brachen jeden Tag in den Wald aus, wo sie Wild jagten. Und als im unweiten Dorf der Jahrmarkt war, zögerten sie keine Minute und machten sie sich auch dahin auf, damit sie für sich Kuchen und Powidel verschafften.

Ihr Befehlshaber war Kleofáš, ein tapferer, bärtiger Mann. Der sich eines Tages in seinem Haus umschaute und rief traurig aus:”  Wir haben es hier ganz nett, das ist war. Aber es fehlt uns eine geschickte Haushälterin, die hier ab und zu saubermachen würde und ab und zu einen duftenden Leckerbissen aus dem erbeuteten Essen kochen würde.”

“ Du hast recht, Kleofáš,” erwiderte Räuber Ondráš, “ nach so einer müssen wir uns umschauen.”

Und als am nächsten Tag das Mädchen Kristýnka in den Wald ausging um Preiselbeere, aus welchen sie Kuchen backen wollte, zu pflücken, warteten Kleofáš und seine Kumpels bereits auf sie. Er wusste längs, dass dieses anmutige Mädel gut kochen kann, dass sie putzen kann und all die Arbeit mit Singen begleitet.

“ Und nun haben wir dich, jetzt wirst du für uns auf unserer Felsburg wirtschaften”, schrie  Kleofáš, schnappte  Kristýnka und trug sie in ihr Räubernest.

Kristýnka erschrak nicht, sie kannte doch keine Angst. Sie fürchtete weder Irrlichte, noch Gespenste, wie hätte sie sich vor den popligen Räubern erschrecken können!

Als sie sie auf den Baumstumpf  mitten in der Höhle niedersetzen, schaute sie sich um und schlug die Hände zusammen:” Also, ihr habt hier eine Sauwirtschaft! Es hat hier lange keine geputzt, habe ich nicht Recht?”

Kleofáš schwieg und alle Räuber mit ihm. Ondráš wurde rot, so sehr schämte er sich vor dem schönen Mädchen!

Kristýnka zögerte nicht und machte sich in das große Reinmachen. Sie sang ein fröhliches Lied, welches dann auch die Räuber bis zum Abend sangen. Es wurde ihnen gleich freudiger.

Am zweiten Tag machten sich die Räuber auf einen großen Raub in die Stadt auf. Kristýnka blieb in der Burg allein. Sie wollte nicht weglaufen, sie haben ihr doch eine sehr böse Vergeltung  versprochen, falls sie nur versuchen würde zu entfliehen. Kristýnka war aber schlau und wusste, dass man doch auf die Räubern anders gehen muss!!!

Als sie gegen Abend aus der Stadt zurückkehrten, brachten sie auch eine ganze Menge am guten zum Trinken, welches sie ehrlos bekamen! Das war das Fest auf den geglückten Tag! Die Räuber aßen die Leckerbissen, welche ihnen Kristýnka auf dem Feuer vorbereitete  und tranken köstliches Getränk. Nach vielen Zügen der berauschenden Flüssigkeit schliefen sie tief ein.

So, das war`s”, sprang  Kristýnka vor Freude auf.

Sie schaffte  es noch festzustellen, ob alle Räuber schliefen und dann rannte sie schnell ins Dorf.

“ Leute, Leute, helfen sie mir! Die Räuber schliefen auf ihrer Felsenburg ein”, schrie sie und klopfte an jeder Hüttentür.

Keine der Dorfbewohner zögerte. Sie nahmen die stärkerste Stricke und liefen in den Wald  auf dem Wege, wodurch der gefürchtete Steg zur Burg führte.  Sobald die Menschen die schlafenden Räuber sahen, schnürten sie geschwind zusammen.

“ Was machen wir mit ihnen?” fragte  Vašek Horník.

“ Was wohl! Mir fehlt etwas ein”, sagte Kristýnka,” alles, was sie je geraubt haben,  werden sie abarbeiten müssen. So helfen sie dem ganzen Dorf und auch sich selbst!”

War das eine Freude! Und die  Räuber hatten sich morgen gewundert!

Über  Kristýnka hat man sich in der ganzen Gegend lange erzählt, sie schaffte es doch die schrecklichste Räuberbande breit und weit zu überlisten! Mit der Zeit  suchte sich Jeník das  tapfere Mädchen aus und es wurde  eine große Hochzeit gefeiert.

Die Gegend atmete aus und die Felsenburg bekam den Namen  Drábovna. Manche Menschen denken, dass an der Stelle von Drábovna angeblich ein Schatz vergraben ist! Aber die anderen erzählen wiederum, dass die Räuber das ganze geraubte Essen gegessen haben und alle geraubte Gegenstände bereits längs verkauft haben! Aber wer weiß…

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Hergestellt 16.6.2005 13:24:06 - aktualisiert 30.3.2020 8:22:52 | gelesen 6556x | Jan
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